1. Maiausflug der Volleyballer der BSG
oder aber auch: 11-Freunde müsst ihr sein
Ein Bericht
„Elf Freunde müsst ihr sein, wenn ihr Siege wollt erringen“ – hääää, wird sich der geneigte Leser denken, was soll dieser Fußballspruch bei den Volleyballern? Ich erklär es euch: da es bisher nur Fußballberichte der BSG im Intranet zu suchen und zu finden gibt , werde ich ab und zu mal einen Fußballspruch einbauen um gewohntes nicht gänzlich zu verwehren und um die Gewöhnung ans Volleyball zu erleichtern. Cleverer Schachtzug.
Zu elft (Absicht!) machten wir uns also dieses Jahr auf den Weg nach München um an einem Volleyballturnier des VC Ottobrunn teilzunehmen. Es reiste diesmal die „2.“ Mannschaft der BSG südlich vom Weißwurstäquator – die so genannte „Anti-Einsatz-Truppe“.
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Die Teilnehmer im Einzelnen: Antje, Nicole, Tabea (extra aus Freiburg eingeflogen), Christin, Dirk, Torsten, Holger, Björn, Thomas, ach ja und Roy ;-), Sebastian und unser Maskottchen Mike. |
Es war quasi auch erst unser zweites großes Auswärtsturnier an dem wir als Volleyballer überhaupt teilnahmen. Letztes Jahr ging die Reise ebenfalls nach München (jaaa laaangweilig) und wir kehrten damals mit einem guten 8. Platz zurück. Fairerweise muss ich leider gestehen das auch nur acht Mannschaften teilnahmen. Unser Ziel für dieses Jahr wurde im Vorfeld Mannschaftsintern mit „nüch wieder letzter, sonst komm ich nich mehr mit“ klar festgelegt. Bei gemeldeten 75 Mannschaften war bei uns allerdings (zu Recht) die Hoffnung vorhanden, das es die eine oder andere Mannschaft teilnahm, die nicht ganz so gut waren wie wir. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt. Die Anreise verlief bis auf einen ungeplanten Boxenstop Recht ruhig. Kurz hinter Nürnberg (oder war es gar vorher?) meinte unser linkes Vorderrad Luft lassen zu müssen (Die Luft ist raus – auch ein schönes Motto…). Dank der Zahlreichen Unterstützung aller Mitreisenden (jaaa, auch Nix tun kann manchmal helfen) wurde das Rad von unserem gesponserten Minibus (Danke Handwerkskammer) doch recht schnell gewechselt.
Wie beim Spiel. Einer macht was die anderen gucken zu ;-)
Nach dem üblichen Willkommensbierchen, dem UEFA-Cup Hinspiel im TV und der ein oder anderen Zimmerparty wurde der Anreisetag gemütlich beendet.
Ein Blick auf die Halleneinteilung lies am nächsten Morgen nichts Gutes ahnen: Die „Killerbienen“ – der Vorjahressieger und Turnierfavorit sollte bei uns in der Halle spielen. Ich bemerkte wie auf-kommende Angst die Mannschaft beschlich – was sich doch, Gott sei dank, schnell in Erleichterung umschlug. Sie spielten in einer anderen Gruppe. Glück gehabt. Dachten wir. Auch mussten wir frühzeitig feststellen dass unser Mannschaftsnamenfindungsstrategie auch andere Mannschaften kannten. Solch Namen wie „Mikasaquäler“, „Baggerbären“ „als Team sind wir Scheiße“, „Lernfähig“ (nur eine Auswahl) lässt ja den unvoreingenommenen Ballspieler davon ausgehen das „die da“ nicht sooooo viel können: Alles Quatsch. Die Namen waren nur Tarnung und sagten nicht wirklich etwas über das Leistungsvermögen aus. Das ist quasi das gleiche wie mit Schachtjor Donezk beim (Achtung!) Fußball. Kennt keine Sau, klingen Hinterwäldlerisch und gewinnen aber trotzdem den UEFA-Cup. Schade eigentlich. War aber ja auch unsere Strategie: „Anti-Einsatz-Truppe“. Wollen wir uns also nicht weiter beschweren.
In der Vorrunde hatte jede Mannschaft vier Spiele. Es wurden zwei Sätze auf Zeit gespielt (pro Satz 14 Minuten). Danach folgte eine Zwischenrunde. Danach wurden am folgenden Tag eine weitere Zwischenrunde und anschließend die Endrunde gespielt. Ein selten komischer und komplizierter Spielplan. Wir haben ihn bis heute nicht wirklich verstanden. Hat uns sicherlich auch ein paar Plätze gekostet. Behaupte ich jetzt einfach mal. Wir gewannen leider kein Spiel mit 2:0 Sätzen. Im ganzen Turnier nicht. Wir verloren aber auch nicht jedes Spiel mit 0:2 Sätzen. Im Großen und Ganzen war unser Spiel sehr wechselhaft und von Höhen und Tiefen geprägt. Von "absoluter Genialität" und "alles gelingt" bis "Anti-Einsatz-Truppe"-Volleyball und "alles geht schief, was nur schief gehen kann" wurde bei uns alles gespielt. So wurde auch schon mal genau hingeguckt ob des Gegners Angabe auch ja schön hinten ins Feld reinfällt und daraufhin des Gegners Ass Jubelgesang zuzuhören. Oder es wurde getreu dem Motto verfahren: Nimm du ihn – ich hab ihn sicher (wobei der Ball dann zwischen beiden Spielern auf den Boden fiel). Auch wurde bei diesem Turnier der Running Gag geboren: Ich hab ihn (Anmerkung des Autors: den Ball) – um zwei Sekunden später zu sagen: doch nicht. Sehr witzig – zumindest für Außenstehende (also uns).
Such den Ball?!? Doppelblock!?!
So spielten wir uns also von Punkt zu Punkt und von Spiel zu Spiel durch das Turnier. Wir gewannen Sätze gegen Gegner gegen die nicht gewonnen werden musste, teilweise recht deutlich und verloren Sätze gegen Mannschaften die wir eigentlich gewinnen mussten. Auch gaben wir sicher geglaubte Siege kurz vor Schluss durch eigene Fehler noch ab. Aber das passiert ja auch ganz anderen Mannschaften in ganz anderen Sportarten. Wer hier eine genauere Erklärung braucht, brauch nur mal zu einem bekennenden Bayern München Fan folgende Worte sagen und man wird verstehen wie es uns ging: Champions League, Endspiel, 1999, Manchester United. Apropos United (klasse Steilpass!): Was uns während des Turniers auch nach noch so unglücklichen und schmerzhaften Niederlagen nie verlassen hat, war unser Teamgeist und Zusammengehörigkeitsgefühl. Bei uns war immer eine Einheit auf dem Platz. Bei uns hat immer jeder für jeden gekämpft. Auch wenn nicht die „Besten“ gespielt haben – es wurde gerackert und gekämpft. Wie bei den Musketieren. Nur ohne Fechtwerkzeug, versteht sich. Auch ging bei uns nie die gute Laune verloren. Irgendeiner hatte immer irgendeinen Spruch auf Lager der allerdings meistens nur uns belustigte.
Womit wir bei den Gegner wären (schöner Flankenwechsel): Lustige Namen ist nicht alles, werte Sportlerkollegen. Die Gegner gingen eigentlich alle in den Keller um zu lachen. Kein Smalltalk am Netz (ich sag ja immer Trashtalk dazu), keine Späßchen, nix in diese Richtung. Bei einem Freizeitturnier kann und sollte da ruhig etwas mehr Entspanntheit und auch Fairness („Grüße“ an das Showtime Team) herrschen. Nicht falsch verstehen: wir müssen uns nicht alle lachender Weise auf dem Boden kugeln – aber etwas mehr Ungezwungenheit kann nicht schaden. Diese Einstellung traf auch auf die Schiedsrichter zu (diese wurden von den spielfreien Mannschaften gestellt): Manche dachten wahrscheinlich sie pfeifen ein Bundesligaspiel anstatt ein Freizeitturnier. Wichtigtuer. Ein guter Schiedsrichter kann sein Gepfeife dem Niveau der Teams anpassen. Sagte mal ein weiser Gelehrter. Fairerweise sei auch hier gesagt dass die Ausnahmen die Regel bestätigen. Aber auch für diese Aufgabe (Schiri böse angucken) hatten wir jemanden im Team: Torsten. In bester Uli Hoeneß Manier (hochroter Kopf) wurde schon der ein oder andere Blick in Richtung Schiri geworfen. Wie dem auch sei und ganz ohne Ausreden zu suchen, wurden wir am Ende Platz 66. Das genau diese Platzierung meiner BSG Gera Spieluniformnummer entsprach, war nicht etwa Zufall sondern von langer Hand geplant (Danke Antje!). Sagen wir jetzt mal so.
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Für das nächste Turnier soll ich, wenn’s nach der Mannschaft geht, die Nummer 1 tragen. Warum nur? ;-)
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Fazit, Ausblick und alles Weitere:
Es war ein wirklich schönes Wochenende was allen Beteiligten sichtlich Spass gemacht hat. Man merkt deutlich wie unsere BSG Volleyball Abteilung (nur von dieser kann ich sprechen) zu einer Einheit zusammen wächst. Sicherlich ist nicht alles perfekt, hier und da gibt es Rückschläge, Ausnahmen und Meinungsverschiedenheiten. Aber im Großen und Ganzen wird das schon. Wir sind immerhin eine Betriebssportgruppe. Wir müssen nicht das perfekte Volleyball spielen. Spass, Freude und Teamgeist beim Training und im Spiel sollten im Vordergrund stehen. Der Rest kommt von ganz alleine. Gera wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Und die BFA erst Recht nicht. Ich denke (und das mit Recht): wir können uns auf die nächsten Turniere freuen.
In diesem Sinne…
Der die Nummer 66 tragende Trikotinhaber
Käse
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