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Volleyball: "the battle of Gera 2009"

the battle of Gera“

oder aber auch: Wenn Volleyball einfach wäre, würde es Fußball heißen

30.09.2009

Eine kleine BSG Gera Sommerabschlussfeier zw. Fußball und Volleyball

Ein Bericht

„Nicht abgehoben und fair“. Das waren die Vorgaben der Fußballer für diesen Bericht. Interessiert mich natürlich nicht die Bohne. Warum auch? Wie die Bezeichnung „battle of Gera“ schon andeutet, geht es um Kampf, Einsatz und Siegeswille. Warum also auch nicht etwas davon mit in den obligatorischen Bericht nehmen? Aber keine Angst, liebe Fußballer, soooo schlimm wird es schon nicht werden.

Aber der Reihe nach: Spontan kam uns vor einiger Zeit die Idee, ein BSG internes Duell mit den Fußballern zu veranstalten. Nach einiger Überlegung und langen, intensiven Planungen standen dann auch alsbald die Rahmenbedingungen fest. Es wurde ein Duell in Volleyball, ein Duell in Fußball und ein anschließendes Trinkduell durchgeführt. Ort des „battles“ war Falka bei Gera (Heimvorteil für die Fußballer!).

Als Termin wurde ungünstiger weise ein Montag (31.08.2009) auserwählt (bzw. bestimmt). Unbestätigten Quellen zu Folge hat das mindestens 5 Zuschauer gekostet. So waren, leider nur bzw. immerhin vier Hand gezählte Zuschauer vor Ort. Das „battle of Gera“ begann also an einem herrlichen, spät sommerlichen Montagabend mit dem Volleyball Match. Es folgte ein, von beiden Seiten verbittert geführtes Vier-Satz Spiel. Die Fußballer schickten ihre körperlich größten und Ballgewandtesten ins Rennen. Die Volleyballer konterten wiederum mit ihrer stärksten Formation.

So entwickelte sich ein offenes und sportlich durchaus attraktives Spiel. Sicherlich kein Volleyball auf hohem Niveau, aber auch kein „Ball über die Schnur“. Der erste Satz wurde von uns Volleyballern noch relativ souverän gewonnen. Der zweite Satz hingegen wurde souverän verloren. Die Begründung lag bei uns ganz klar in einer Mischung aus „Einsatzzeit für die weniger begabten“ und „lasst den Fußballern auch mal ein Erfolgserlebnis – die verlieren sonst die Lust“. Die restlichen beiden Sätze entschieden wir wieder für uns. Wobei aber Fairerweise (man erinnere sich an den Eingangssatz!) gesagt werden muss, das es doch recht enge Ergebnisse waren - inklusive Verlängerung und so. Zwischenstand nach dem ersten Duell: 3:1 für die Volleyballer.

Kommen wir aber nun zum Highlight der Veranstaltung: dem Fußballspiel. Nach einer sehr kurzen Pause, die nicht mal für eine Limonade reichte, begann also das Gebolze mit dem runden Leder. Wir beschlossen auf Kleinfeld (quasi die Hälfte von einem Fußballfeld in quer) mit sieben Feldspielern und einem Torwart zu spielen. Die Spielzeit betrug 2x20 Minuten. Unsere Startaufstellung war wie folgt: Im Tor der Roy. Die Abwehr bestand aus Micha, Torsten und Sebastian. Das Mittelfeld war die Aufenthaltszone von Carsten und Thomas. Sturmführer waren Dustin und Yves. Später wurden noch eingewechselt: Antje, Christin, Alex, Holger und Lutz. Die Fußballer, so wurde zumindest später behauptet, begannen wohl mit den „weniger begabten“ und wollten uns so eine „Chance“ lassen. Mein persönlicher Eindruck war allerdings: die Guten spielten Volleyball um die Niederlage in Grenzen zu halten und die weniger guten spielen Fußball, getreu dem Motto: gegen die Volleyballer wird es schon reichen. Zumindest für Halbzeit eins reichte es allerdings nicht wirklich. Wir Volleyballer schlugen uns nämlich wirklich achtbar gegen die Fußballer aus der Affäre. Das Spiel war ausgeglichen und wir hatten sogar die eine oder andere Chance ein Tor zu erzielen. In der Fußballfachsprache nennt man so was wohl 100%-ige (à la Gómez). Jeder von uns erfüllte seine zugedachte Rolle auf dem Feld und unser Torwart erwischte wirklich einen guten Tag. Er hat(te) zwar von der Materie „Bolzen auf Rasen“ keinerlei Ahnung, aber er hatte reichlich das Glück des Tüchtigen an diesem Tag gebucht.

Allerdings muss auch unser Maskottchen „Mike“ erwähnt werden – er hing die ganze Zeit hinter Roy im Tornetz und sah wirklich sehr gelangweilt aus. Aber ab und zu, bei gefährlichen Schüssen auf unseren Kasten, konnte man im lauen spätsommerlichen Abendwind eine leise Stimme mit Elchakzent sagen hören: „Der kommt unten rechts“ oder „links oben, mit Außenriss geschossen“. Ich denke, das war unser wirkliches Torverhütungserfolgsgeheimnis. So hielten wir das 0:0 bis zum Pausentee und wir als Volleyballer waren sehr zufrieden. Zumindest mit Hälfte Eins. Womit wir schon beim Thema wären.

Hälfte zwei und somit noch ein Lob an die Fußballer (heute schon das zweite!). Die Aufstellungsverantwortlichen der Randsportart Nummer eins erkannten doch recht schnell dass so der Gesamtsieg gefährdet war und reagierten zur Halbzeit. Das sah dann so aus, dass die wirklich guten ein- und die weniger guten ausgewechselt wurden. Auch wir reagierten und wechselten einige Mitspieler ein. So kam es, wie es kommen musste. Die Fußballer wurden stärker, bei uns schwanden Zusehends die Kräfte und unser Maskottchen Mike hatte auch keine Lust mehr. Oder Roy hörte nicht mehr auf ihn. Man weiß es nicht genau.

Nach vorne ging bei uns auch nicht mehr viel und hinten erübrigte sich die Frage was schief lief. Vielmehr stellte sich die Frage was gut lief. Gut lief die Abstimmung untereinander, denn anscheinend hatte man sich auf einen Totalausfall in Hälfte zwei geeinigt und so lies man den Fußballern ausreichend Platz ihr Spiel aufzuziehen. Das Endergebnis des Fußballspiels war an sich dann auch recht eindeutig: 5:0 für die Fußballer und somit auch ein knapper Gesamtsieg. Aber wichtig ist anzumerken, dass wir als Volleyballer trotzdem mit der Leistung zufrieden waren, unseren Spass hatten und die ein oder andere Sorgenfalte auf des Fußballers Stirn zauberten. Die Vermutung liegt nah das Selbiges auch für die Fußballer galt und selbst bzw. auch die ihren Spass hatten. Als Erinnerung sei nur noch mal das 5:0 – ein angeschossenes Hacke, Spitze, 1-2-3 Tor erwähnt. Aus Fußballersicht ein Highlight.

Die Volleyballer beim Fußball in der Einzelkritik (eine nicht ernstzunehmende Bewertung) Zwinkernd:

Unsere Torfrau Roy: Wurde auf dieser Position nur eingesetzt, weil bei Einsatz im Feld für alle Gefahr für Leib und Seele bestanden hätte. Bestach durch gutes Stellungsspiel, Reaktionsschnelligkeit und ausgezeichnetes Gehör in Halbzeit Eins. Abzug in der B-Note durch Beratungsresistenz in Halbzeit Zwei und Verzicht auf das 9-Meter Schießen (außerhalb der Wertung). Für den ganz großen Erfolg fehlt(e) Bodenhaftung und das Rausfischen ein bis zwei „Unhaltbarer“.

Gesamtnote: 2

Abwehr - Micha: Solide Partie auf der rechten Abwehrseite. Mangelnde Erfahrung im Bereich Fußball wurde durch Einsatz und Lauffreude kompensiert. Angenehm: Machte das was die Erfahrenen sagten und diskutierte nicht. Mit leichten konditionellen Problemen „hinten raus“. Diesmal keine bösen Worte in Richtung Schiri. Lag wohl auch daran das es keinen gab. Weiter so.

Gesamtnote: 3+

Abwehr - Torsten: Jahrelanger Fußballer und somit einer der erfahrensten Volleyballer auf dem Rasen. Prädikat: Abwehrstratege. Technisch weniger begabt, aber dafür umso mehr körperlich präsent und für jeden Zweikampf zu haben. Bügelte den einen oder anderen Fehler seiner Nebenleute aus. Offensiv muss nächstes Jahr mehr kommen.

Gesamtnote: 2

Abwehr - Sebastian: Der Mann für den körperlosen Geleitschutz in unserer Abwehr. Früher, als aktiver Fußballer, wurde er oft als „Axt von Ronneburg“ bezeichnet. Grund: seine gefürchteten Blutgrätschen und Zweikampfstärke. Davon ist heute nichts mehr vorhanden. Zweikampfschwach, Großmäulig und in etwa so beweglich wie das Viereck beim Tetris. Halbwegs passabel ist noch das Stellungsspiel und das „Lesen“ des Spiels. Peinlich: absichtliches Handspiel im Strafraum was zum 9-Meter für den Gegner führte. Zum Glück zeigte Ronny M. Nerven und verschoss. Die 5 Euro bekommst du noch.

Gesamtnote: 5

Mittelfeld – Carsten: Quasi der einzige „aktive“ Fußballer in unseren Reihen. Spielt, wenn es die Lust und Zeit zulässt, bei den Fußballern Turniere mit. Vergab zwei 100%-ige Torchancen in Halbzeit eins. Defensiv nachlässig und offensiv erinnerte sein Aufbauspiel teilweise an die Drehbücher deutscher Vorabendserien im TV: ideenlos und uninspiriert. Im Großen und Ganzen trotzdem sehr bemüht, Lauffreudig und überall zu finden. Beim nächsten Mal bitte mehr Kreativität und Auswechselverlangen.

Gesamtnote: 3+

Mittelfeld – Thomas: Früher gefürchtet für seine Schnelligkeit. Heute bemitleidet für sein Schneckentempo. Trotzdem noch schneller als viele Fußballer. Im offensiven Mittelfeld gut aufgehoben. Mannschaftsdienlich, manchmal zu wenig Zug zum Tor.

Gesamtnote: 3

Sturm – Dustin: 19 Jahr – blondes Haar. So, oder so ähnlich. Beweglich, lauffreudig, kreativ. Keine schlechte Leistung für einen der eigentlich nicht im Sturm spielen wollte. Wäre mit mehr und genaueren Pässe aus dem Mittelfeld sicherlich noch gefährlicher gewesen. Auch defensiv sehr stark. Leider ist ihm ein Tor vergönnt geblieben.

Gesamtnote: 2+

Sturm – Yves: Wuselig, flink, technisch begabt. Hat mit Fußball überhaupt nix am Hut und spielte trotzdem ein saustarkes Spiel zusammen mit seinem Sturmkollegen Dustin. Sportler bleibt Sportler – egal in welchem Sport.

Gesamtnote: 2+

Die Einwechsler:

Antje: Eingewechselt zur Halbzeit als Stürmer. Lauffreudig. Mit einer Großchance. Bekam keinerlei Bonus von den Fußballern in den Zweikämpfen.

Alex: Eingewechselt zur Halbzeit als Mittelfeldspieler. Bewegungsradius eines Bierdeckels. Bereitete das 1:0 der Fußballer durch mustergültigen Pass vor. Wurde bald danach auch direkt wieder ausgewechselt.

Lutz: Reichte verletzungsbedingt nur für einen Kurzeinsatz. Unauffällig da stark gehandicapt.

Christin: Kam kurz vor Schluss in die Partie. Nach kurzer Eingewöhnungszeit und modischen Sorgen wegen der Überziehtrikots mit einem Ballkontakt. Schlug den Ball ins Aus und lies sich von den Fans feiern. Kennt man sonst nur aus der Bundesliga. Klasse Auftritt.

Holger: Wurde kurz vor Schluss eingewechselt und sollte die Partie drehen. Gelang ihm aber leider nicht. Beim nächsten Mal.

Pjöööarn: Verletzter Nichtteilnehmer, glänzte als bestechlicher Punktezähler und Bierholer. War wie ne Mutti ohne Brust zu uns.

Fazit, Ausblick und alles Weitere:

Na also: Es geht doch! Zugegeben: Im Vorfeld hatte ich schon meine Zweifel ob das „battle of Gera“ wirklich eine so gute Idee ist. Ein hart geführter Zweikampf, eine Blutgrätsche, ein böses Wort und das zarte Pflänzchen der BSG internen Annäherung wäre vermutlich auf Jahre hinaus zerstört gewesen. Aber aller Zweifel verflog schnell und es wurde eine rundum gelungene Veranstaltung an einem unfassbar schönen Sommerabend. Trotz des sportlichen Ehrgeizes wurde gelacht, gequatscht, gevolleyballert und gebolzt was das Zeug hielt. Und dann kam ja noch die „dritte Halbzeit“.

Ungewohnt perfekt organisiert war nach der sportlichen Betätigung für Speis und Trank gesorgt. Und so ließen wir uns den leckeren Mutzbraten und die ein oder andere Hopfenkaltschale schmecken, kamen ins Gespräch und tauschten die ein oder andere Anekdote aus alten und aktuellen Zeiten aus. Besonders die gemischten Gespräche zwischen den Fußballern und den Volleyballern waren sehr witzig und äußerst angenehm. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle die mündliche Spielauswertung des Fußballspiels von Ronny M. aus R. Großartig und sehr erheiternd für uns Volleyballer. Einfach gesagt: „Daumen hoch“ an alle die da waren! Man könnte fast meinen wir haben alle den Sinn eines Vereins und einer BSG verstanden. Ich hoffe wir können das noch ausbauen bzw. fortführen.

An dieser Stelle auch ein großes Lob und ein großes Dankeschön an die Organisatoren der Veranstaltung (sprich den Vorstand der BSG). Habt ihr fein gemacht. Es schreit nach Wiederholung im nächsten Jahr und es schreit natürlich nach Revanche auf Seiten der Volleyballer. Und da nach dem Spiel vor dem Spiel ist, hier ein erster Trashtalkversuch für's nächste „battle of Gera“ von mir: Fußballer – nächstes Mal wird’s zweistellig. Man werte es wie man will. Es gibt auch schon die ersten Ideen wie man die Veranstaltung beim nächsten Mal bereichern kann: ein Flitzer bringt Extra Punkte, das Nachspielen großer Fußballereignisse ebenfalls (z.B. Zidan's Kopfstoß beim WM Finale 2006). Oder wir erweitern das „battle of Gera“ für die anderen Abteilungen. So ein Duell gegen die Musiker oder Federballer würde sicherlich zur Belustigung aller Anwesenden beitragen. Man kann jedenfalls schon jetzt gespannt sein.

Aus Sicht der Volleyballer war der Abend, neben den o.g. Punkten, noch auf einem anderen Sektor erfolgreich. „Trommelwirbel“: Wir haben einen neuen Trainer!!!(!). Yves, mittlerweile zarte 20 Jahre jung, wird uns alten Säcken in Zukunft die hohe Kunst des Volleyballspiels lehren und vermitteln. Die ersten Trainings waren schon sehr lehrreich und anstrengend. Es gab einzelne (Anmerkung des Autors: ja, auch ich) die nach dem Training am folgenden Tag über Muskelmietz klagten. Na, wenn das mal kein Lob für den Trainer ist. Schade allerdings dass Yves nun erstmal seinen Grundwehrdienst ableisten muss und somit nur sehr selten zum Training kommen kann. Aber wie es so ist im Leben, kommt ein Neuer - ist der Alte auf einmal wieder motiviert und angestachelt. Mit „der Alte“ ist unser bisheriger Trainer Carsten gemeint. Bleibt zu hoffen dass die Motivation bleibt. Wir sind jedenfalls bereit.

In diesem Sinne

Käse

P.S.: Die Bilder:

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