
Große Momente der Herdengeschichte - heute: Bärlin, Bärlin, wir waren in Bärlin!
Und als besonderes Highlight: es folgt mal nicht einer dieser immer gleichen Spielberichte, indem selten was Neues steht! Neee, Leute, heute gibt es einen klassischen Herdenreisebericht! Seid gespannt - ich bin es auch...
Die Karten flatterten schon Mitte 2012 ins Herdenhauptquartier. Ziemlich zeitig, ziemlich riskant, ziemlich cool. Wir entschlossen uns nämlich die Halb- und Finalspiele der Volleyballeuropameisterschaften der Frauen in Bärlin anzuschauen.
Ende September 2013 machten wir uns also auf den Weg in Richtung Hauptstadt. Die Herdenreisegruppe bestand aus acht Herdentieren und einem Wachhund. Zum besseren Verständnis die Reisegruppenteilnehmer im Detail:

wie immer gut gelaunt: die Herde!
Die Dorle:
War die Reiseleiterin. Immer mit Über- und Weitblick. Wurde nur kurz und sehr punktuell laut und bestimmend. Hatte aber ihre Reisegruppe immer fest im Griff. Ließ sich von der Hallenatmosphäre anstecken und war hellauf begeistert. Das schafft ihr Dolby-Surround-System zu Hause nur selten. Schwächen zeigten sich nur beim Shoppen. Schaffte es aber immerhin, dass die Herde im Fernsehen war. Auch wenn sie der Ordner jetzt kennt.
Die Chrissi:
Gab das Planungsgeschick bei dieser Reise an Dorle ab. Hatte teilweise damit zu kämpfen und war oft im Tauchsiedermodus bei Planungssachen. Shoppte erfolgreicher als Dorle was aber kaum Herdenpluspunkte brachte. Auch sie ließ sich von der Hallenatmosphäre anstecken. Man merkte es nur nicht immer.
Der Dirk:
Haste den Dirk dabei, wirst du nicht verhungern oder verdursten! Erinnerte die Herde regelmäßig ans Essen und ans Bier trinken (Freitag). Auch er ließ sich anstecken und benutzte sogar die Klatschelemente. Zeigte Coolness als er sich in der U-Bahn von den Zeugen Jehovas die Broschüre „Erwachet – gegen Fettleibigkeit“ in die Hand drücken ließ. Und freundlich blieb. Meinen tiefsten Respekt!

Der Björn:
Das lebendige Wikipedia-Lexikon. Sprang immer dann ein, wenn Frau Dorle kurz die Übersicht und Orientierung im Bärliner Großstadtdschungel verlor. Welch ein Orientierungssinn! Auch er ließ als erfahrener Sporteventzuschauer vom Feeling her anstecken. Mein Block – mein Block – mein Block.
Der Käse:
War auch mit. Nervte mit ständigem Handyrumgetue. Glänzte aber mit ner App als Dorle und Björn kurz den Heimweg nicht wussten. War angetan, kannte aber die Hallenstimmung vom Crimmitschauer Eishockey und war somit nicht ganz so sehr überrascht wie die anderen Reiseteilnehmer. War trotzdem, wie man ihn kennt, voll mit dabei. Auch bei diversen Hilferufen für das Schiedsgericht und Schmähgesängen für die Gegner. Schwächen zeigte er beim vergessenen Huhn was er extra für Brosche werfen sollte.
Der Lutz:
Klauschwein Nummer eins. Fing dank seiner 3-Meter Körpergröße den ins Publikum geworfenen Mini-Volleyball ab. Sonst hätte Käse ihn jetzt. Lies sich sichtbar von Käse’s Gefühlausbrüchen anstecken und erfand nebenbei die Lutz-Faust. Schwächelte im Nachgang mit einem Gehörtrauma. War wohl doch ein bissl laut in der Halle…Hatte aber immerhin Freitag ein Deutschlandtrikot an. That’s the way – ahaha – i like it!

Suchspiel: Such den Lutz!
Der/die/das Krake:
Sonderte sich zeitweise von der Herde ab um „Kultur“ anzugucken. Kultur!?! Dem brennt wirklich der Helm. Kommentierte ansonsten jeden zweie Spielsituation mit „ooooooooahhhhhhhrrrrr, habt doooor dat gesehen!“. Haben wir – sind ja nicht blind. Kennt dafür alle Tricks zum vordrängeln! Sooo geht der Hammer und der Hammer der geht sooooo!
Die Anett:
Der Wachhund in Form der Lebensabschnittsgefährtin vom Krake. Diente oftmals als Übersetzer für die Krakschen Wortfetzen und Mundlaute. Emotionen in der Halle waren kaum zu vernehmen. Hat ihr aber trotzdem Spass gemacht – man konnte es nur nicht sehen. Muss man aber auch nicht.
Der Roy:
War sofort Blitzverliebt in Belgiens Nummer neun und lief fortlaufend mit ner Beule in der Hose rum. Tippte bei jedem zweiten Ball unsere Zuspielermädels an. Warum, weiß nur er. Hatte teilweise Mitgefühl mit Käse und dem Leidensdruck, wenn man so ein Volleyballspiel von außen anschaut.
Unsere Reiseführerin Dorle entschied sich dieses Mal als Reisemittel den Zug zu nehmen. Ja, genau – dieses Ding was immer Tuuut, tuuut macht und Gerüchteweise in seltensten Fälle leichte Verspätungen hat. Aber wenn die Herde reist, hat sogar die Deutsche Bahn Angst – oder Respekt – oder beides! Wir stiegen jedenfalls in Gera pünktlich ein und drei Bier (Björn/Roy, bitte ggf. berichtigen!) später pünktlich in Bärlin wieder aus. Ditte lief schon mal nach Plan!
Nach dem obligatorischen Check-In in unserem Hotel – welches wirklich top war- ging es dann auch gleich in die Halle. Spielort war die legendäre Max-Schmelling-Halle. Immerhin hat dort die Herde (ja, o.k. in der Nebenhalle) auch schon Volleyball gespielt. Heiliger Boden. Quasi.

Herde checkt ein und wer macht die Arbeit?
Halbfinalspiel eins stand an: Russland vs. Serbien. Oder auch Pest vs. Cholera oder auch Wayne vs. Interessiert. Wir suchten uns sehr schöne Plätze in Bierholausgangnähe. Dies wurde dann auch im Laufe des Abends reichlich genutzt. Wir beobachteten aufmerksam das Spiel und stimmten uns so langsam aber sicher auf das Tageshighlight ein. Den deutlichen Russlandsieg nahmen wir zur Kenntnis, mehr aber auch nicht.

Unsere Sicht auf das Spielfeld beim Halbfinale.
Uuuuh! Aaaaaah! Panorama!
So richtig voll und so richtig laut wurde es dann zum zweiten Halbfinale, als die Deutschen Volleyballmädels die Halle betraten. Sauerei, da ging der Punk ab. Und nicht nur der! Zeitgleich mit betrat auch die belgische Mannschaft die Arena und somit ging ganz wie von allein der Testosteronspiegel vom Roy in die Höhe. Der Grund ist ca. drei Meter groß, 200 Kilo schwer, Mittelblockerin und erinnerte und sofort an den jungen Bob. Nur mit mehr Brüsten – beim Bob! Besonderheit: sie feierte jeden eigenen Punkt als wenn sie gerade zum Fliederlied tanzt. Da isse!:

Bildquelle: volleynews.be

wie "bezaubernd" so eine 9 sein kann...Bildquelle: cdn.volleycountry.com

Der Erwärmung zum Spiel Deutschland vs. Belgien
Das Spiel selber war wohl das spektakulärste was man so im Volleyballsport erleben kann. Angepeitscht von über 8000 Leuten in der Halle kamen die Deutschen Mädels nicht so richtig in die Partie und lagen auch verdient mit 0:2 Sätzen hinten. Es wurde langsam ruhiger in der Halle und viele hatten die Hoffnung auf ein Finale mit deutscher Beteiligung schon aufgegeben. Und ich glaube, am Fernseher wäre ich vor Aufregung gestorben oder zumindest auf’s Klo gerannt. In der Halle selber war es komischerweise ganz anders. Ich persönlich glaubte immer an einen Sieg – auch wenn es schwer werden würde. Und auch die deutschen Mädels gaben sich nicht auf. Maggi Kozuch übernahm das Kommando und das Spiel begann zu kippen. Was für ein Spiel! Was für Emotionen! Was für eine Heiserkeit bei der Herde! Toll! Der entscheidende Punkt zum 3:2 Satzsieg wurde sogar von uns auf Video festgehalten:
Das Video ist von Youtube und somit nicht aus dem Intranet abrufbar. Ich endschuldige mich auch für die schlechte Qualität und die Wackler :-)
Historisches Videomaterial! Und was haben die sich gefreut. Und wir erst. Fast wie beim GTW Finalsieg. Uuuuuunglaublich!

Welch ein Jubel! - Teil 1

Welch ein Jubel! - Teil 2
Am Samstag sollten dann das Spiel um Platz 3 (Serbien vs. Belgien) und das große Finale (Deutschland vs. Russland) stattfinden. Wir überbrückten die Zeit bis dahin unterschiedlich: Anett und Krake sonderten sich von der Herde ab und machen einen auf „Kultur“ und guckten sich Reichstag und Co. an. Die restlichen Herdenmitglieder verbrachen die Zeit beim Shoppen. Okay, die Mädels waren shoppen und die Jungs guckten blöd rum. Ihr kennt das. Anschließend trafen wir uns (wieder vollständig) mit den langjährigen Herdenfans Jan, Carsten und Thomas zum Boot fahren auf der Spree. Natürlich bei schönstem Sonnenschein – ihr wisst: wenn Engel reisen!

die komplette Herde auf'm Boot - mit Fans!
Für die Finalspiele heckten wir schon frühzeitig einen Plan aus. Ziel der Herde war es, die besten Plätze im Oberrang gegenüber den Fernsehkameras zu besetzen. Beste Sicht und BSG Fernsehpräsenz waren das Motto. Die frühe Ankunft an der Halle ergab allerdings, dass da wohl noch mehr diese Ideen hatten. Eine halbe Stunde später, schafften es dann Dorle und Krake dank „ich muss in Schatten – krieg sonst Kreislauf“- und „huuuuch, die Tür geht ja auf und wir stehen davor“-Trick der Herde die allerbesten Plätze die wo gibt zu reservieren. Tausend mal „Daumen hoch“ dafür! Wir machten uns auch alsbald daran, die schöne himmelblaue BSG Jacke Fernsehtechnisch sichtbar aufzuhängen. Leider hielt das nur ein paar Minuten und wir wurden (also Dorle wurde, der Rest der Herde drehte sich unschuldig pfeifend weg) von einem herbeigeeilten Ordner darauf aufmerksam gemacht, dass das wohl so nicht gehen würde. Wir mussten also die Jacke wieder abhängen. Blödes Fernsehen!

Unsere Sicht beim Finale - genau auf Netzhöhe!

Such die Herde! - Teil 1 Bildquelle: http://www.eurovolley2013.org

Such die Herde! - Teil 2 - Expertenmodus! Bildquelle: http://www.eurovolley2013.org
Das Spiel um Platz drei fand zwischen Serbien und Belgien statt. Dank Roy’s neuer Lieblingsspielerin waren unsere Sympathien klar für Belgien. Hinzu kam noch die Tatsache, dass die Belgierinnen ein Maskottchenstofftier mit hatten. Die Jungs guckten erst irritiert, dann geschockt, dann noch mal geschockt und zum Schluss noch mal irritiert. Jegliche Diskussion in Zukunft bezüglich Mike & Co. wird es nun nicht mehr geben – die Profis haben ja schließlich auch Maskottchenviecher!

Belgien bei der Erwärmung - mit Maskottchen in der Mitte; ganz links: dem Roy seine
Die Belgischen Mädels gewannen schlussendlich in einem spannenden Spiel mit 3:2. Und gefreut haben die sich – wie bolle, wie ehrlich, wie toll, wie bezaubernd (außer die eine Mittelblockerin)!

Belgien feiert! Vorn links: ihr wisst schon...Bildquelle: www.cev.lu
Das Finale Russland gegen Deutschland war dann natürlich ausverkauft. Und ich muss sagen: wow, wow, wow – was für eine Stimmung – was für Emotionen! Schon beim Eröffnungslied „Tage wie diese“ von den Toten Hosen konnte man ahnen: das wird was Besonderes. Und so sollte es dann auch kommen. Trotz der deutlichen Unterlegenheit der deutschen Mädels gaben die Fans (und auch wir – siehe Lutz) und die Spielerinnen wirklich alles. Die 1:3 Niederlage der Deutschen gegen die übermächtigen Russinnen (Stichwort 3-Meter-Mannsweiber) konnten aber auch die Stimmung und die Fans nicht verhindern. Danach flossen reichlich Tränen bei den Deutschen und die pure Enttäuschung war deutlich sichtbar. Es dauerte ein paar Minuten und dann geschah was wirklich Tolles: Die deutschen Mädels bildeten mit ihren Tränenverschmierten Gesichtern einen Kreis, sprachen ein paar Sätze und begannen zu tanzen! Was war passiert: sie merkten, dass sie nicht traurig sein müssen wegen der Niederlage, sondern das sie sich zu freuen haben, wegen der tollen Leistung bei diesem Turnier im eigenen Lande. Sie hatten mit ihrer Spielweise Deutschland zwei Wochen lang zur Volleyballnation gemacht und konnten zu Recht stolz darauf sein – was für ein Anblick, was für eine Freude, was für Emotionen! Toll!

Das Finale ist verloren...die Russinnen freuen sich
Interessant war natürlich auch das Drumherum. Schon die Siegerehrung mit der ganzen Presse und die Ehrungen der Spielerinnen des Turnieres waren wirklich sehenswert und mal was anderes.

Die Siegerehrung wird vorbereitet...

Belgien freut sich über ihren dritten Platz

Deutschland natürlich auch über Platz zwei

und alle zusammen tanzen!
Die Siegerehrung der deutschen Mädels als Youtube Video - selbstgedreht!
Und dass unser Ausflug in die große Stadt zu großem Sport etwas Besonderes war, zeigt auch die Heimfahrt am Sonntag. Fast ohne Verspätung erreichten wir wieder Gera und es gab niemand in der Gruppe der auch nur annähernd dieses Wochenende missen möchte. Herde on Tour = Herde fetzt = Herde, ihr seid Volleyball!
Das offizielle Sport1 Volleyballmärchenvideo zur EM 2013 aus Sicht der dt. Frauen - absolut sehenswert! - Youtube Video. Meine Lieblingsstelle übrigens von 09:05 bis 09:33...:-)
| < Zurück | Weiter > |
|---|



Kommentare
@Nawi: wie fandest das Springsteen-Konzert in Leipzig?